Freitag, 7. Dezember 2012

AUSTRALIEN – On the Highway to Brissie



Jetzt war aber wirklich Linksverkehr angesagt. Die bisherigen Ausflüge mit dem Auto waren nur in der Umgebung von Cairns  gewesen.
                                                     „Eric you can drive my car!“


Die erste größere Etappe führte uns nach Townsville, wo wir in einem Apartment zwischen Hafen und Strandpromenade wohnten . Bei der Quartierbeschaffung sind die örtlichen Informationszentren äußerst hilfreich. Die Strandpromenade „The Strand“  ist ein beliebtes Sportzentrum und wir verbrachten im geschützten Meerwasserswimmingpool einige Tage. In Townsville befindet sich das größte Meeresaquarium von Queensland mit einem riesigen untertunnelten Haifischbecken. Optisch wird die Stadt vom Castle Hill beherrscht. Dieser Hügel mit teilweise steileren Anstiegen ist am Abend der Tummelplatz für Jogger, Radfahrer oder einfach nur Spaziergänger, welche die enge Straße hinauf zum Aussichtspunkt sportlich bewältigen.




Wir unternahmen einen Tagesausflug nach Magnetic Island. Die Fahrt mit der Fähre dauert ca. 30 Minuten. Die Insel hat ihren Namen von Capt. Cook erhalten, nachdem sein Kompass vor der Insel „verrückt“ gespielt hatte und er annahm, dass die Insel aus magnetischen Erzen bestehe. Diese Abweichung war aber einzigartig und wiederholte sich nie wieder. Mit dem Bus fuhren wir zur Horseshoe Bay, einem entzückenden kleinen Badeort. Dort konnten wir ungestört im Meer baden, da die Baywatch vor Ort den Strand kontrolliert. Die Netze für die Stinger- Saison waren noch nicht gespannt.




Weiter ging es am Bruce Highway Richtung Süden durch schier endlose Zuckerrohrfelder. Das geschnittene Zuckerrohr wird mit Schmalspurbahnen zu den Zuckerfabriken transportiert und weiter verarbeitet.



Einige Kilometer vor Rockhampton liegen die Capricorn Caves. Die Kalksteinhöhlen gehören zu den größten Höhlen in Australien. Das Höhlensystem erstreckt sich auf mehreren Ebenen und wir kletterten durch manche sehr enge und niedrige Stellen. Eine anwesende Schülergruppe zwängte sich  durch einen engen Kamin, was uns aber erspart blieb. Zum Abschluss gab es noch ein Musikstück in einer Grotte mit der Bezeichnung „Kathedrale“. Die einzigartige Akustik kommt der eines Opernhauses gleich. Ausgeleuchtet mit verschiedenfarbigen Spots gab es zum Musikgenuss tolle optische Effekte.




Die Nacht verbrachten wir in Rockhampton, der Rindfleischhauptstadt von Australien. Ein tolles Steakessen stärkte uns für die Weiterfahrt am nächsten Tag nach Airlie Beach,  einem der populärsten Badeorte Ostaustraliens. Wir wohnten in einem Apartment mit Blick über den Naturhafen. Airlie Beach ist auch der Ausgangspunkt zu Touren  auf die weltberühmten  Whitsunday Islands mit dem White Heaven Beach, dem weißesten Sandstrand der Welt. Der Strand ist ca.8 Kilometer lang, der Sand ist nicht nur strahlend weiß, er fühlt sich auch wie Staubzucker an. Beim Baden am Whiteheaven Beach wurde uns das Tragen eines Stingersuits nahegelegt, da die Stingersaison bereits im Herannahen war. Der Anzug ist bequem aber trotzdem ungewohnt.





Die Whitsunday Islands wurden am Pfingstsonntag  1770 von Capt. Cook entdeckt, daher auch die Namensgebung. Sie bestehen aus 74 Inseln. Einen Eindruck wie zu Capt. Cooks Zeiten gereist wurde vermittelte uns die“ Solway Lass“, eines der berühmtesten Segelschiffe  Australiens. Es wurde 1902 in Holland gebaut und segelt seit 1999 in den Whitsundays.


Airlie Beach ist  auch ein Vogelparadies. Besonders die Lorikeets, für mich die farbenfrohesten Vögel Australiens, hatten es uns angetan.

Nach einer weiteren  Fahrstrecke war Hervey Bay der letzte längere Aufenthalt vor Brisbane. Hervey Bay ist der Ausgangspunkt für Touren nach Fraser Island, der größten Sanddüne der Welt. Die Insel ist ca. 124 Kilometer lang und ca. 15 Kilometer breit. Da es auf der Insel keine asphaltierten Straßen gibt ,sondern ausschließlich Sandpisten sind Allradfahrzeuge das einzige Fortbewegungsmittel. Die längste und breiteste „Straße“ ist der“ 75 Mile Beach“, Highway, Start- und Landepiste für Flugzeuge. Trotz Tempobegrenzung gibt es hier immer wieder Unfälle durch den sich ändernden Dünenverlauf. Das Baden im Meer ist ebenfalls lebensgefährlich, da tückische Strömungen herrschen, die See sehr schnell tief wird und Haie in dem Gebiet leben. Hauptattraktion ist das Wrack der “S.S Maheno“. Dieses Schiff wurde 1905 als Luxusliner in Schottland erbaut und zwischen Australien und Neuseeland eingesetzt. Im 1. Weltkrieg diente es als Sanitätsschiff im Mittelmeer. 1935 wurde es  ausgemustert und trat zum Abwracken  nach Japan die letzte Reise an. Es war wirklich die allerletzte Reise, denn es strandete nach einem Sturm an der Küste von Fraser Island.



Auf Fraser Island siedeln Aborigines (Butchullas) seit mindestens 5.500 Jahren . Ein spirituelles Zentrum ist der“ colouredsands Hügel – the Pinnacles“, der ca. 70 Farbschattierungen aufweist. Die Farbschattierungen werden durch den unterschiedlichen Fortschritt von Eisenoxidation im Sand hervorgerufen.


Fraser Island ist dicht bewaldet und beherbergt  neben den Dingos, die in Rudeln auch Menschen gefährlich werden können, eine riesige Artenvielfalt von Vögeln und fast 50 Säugetierarten. Es gibt hier über 200 Süßwasserseen. Wir fuhren über eine sehr holprige Piste  zum größten See, dem Lake McKenzie. Das Wasser ist extrem sauber und klar. Schneeweißer Siliziumsand umrandet ihn, das Wasser hat einen hohen PH- Wert. An diesem Tag war es leider sehr frisch, nur besonders Hitzige nahmen ein mehr als kühles Bad.




Auf den letzten ca. 300 Kilometern unserer Reise, die wir mit dem Auto bewältigten (insgesamt fuhren wir 2300 Kilometer auf der linken Straßenseite), legten wir nur mehr einem Stopp in Maryborough, ein. Maryborough war lange Zeit der bedeutendste Einwanderungshafen in Australien. Berühmteste Tochter der Stadt ist die Autorin von „Mary Poppins“  P.L. Travers. Ihr zu Ehren gibt es dieses Denkmal in der Stadt.


Nach einem Monat im sonnigen  Queensland flogen wir nach Sydney, unserer letzten Australiendestination weiter.

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