Freitag, 9. November 2012

AUSTRALIEN – Cairns cool town in the north



Nach den unendlich scheinenden Weiten des Outbacks flogen wir nach Cairns zu unserer Weiterreise an der Ostküste Australiens. Das Outback war im Gegensatz zum Hinflug wolkenlos und daher sahen wir diese einzigartige Landschaft aus dem Flieger. In Cairns wohnten wir im Bay Village Tropical Retreat www.bayvillage.com.au des Österreichers Klaus Ullrich. Das Hotel ist bei deutschsprachigen Urlaubern sehr beliebt, die „ Amtssprache“ ist hier eindeutig deutsch. Aber nicht nur nächtigen kann man hier. Sein Restaurant ist seit Jahren das beste Themenrestaurant in Cairns, es gibt aber keinen Schweinsbraten sondern balinesiche Küche.  Im Weinkeller ist Österreich vertreten ,man findet einen kühlen grünen Veltliner. Das Zentrum von Cairns ist  nicht weit entfernt, hier ist Party angesagt.


Wir übernahmen für unsere Weiterreise in den Süden bis nach Brisbane einen SUV Leihwagen, ein ziemliches „Schlachtschiff“. Insgesamt haben wir in 30 Tagen 2.300 Kilometer zurückgelegt. Das Fahren in Australien ist abgesehen vom Linksverkehr relativ unproblematisch, da das Verkehrsaufkommen nicht allzu hoch ist. Trotzdem ist der Highway in Australien keine Autobahn. In Austria ist das bestenfalls eine Bundesstraße. Überholen ist bei Höchsttempo 100 eigentlich nur theoretisch möglich, da selbst große LKW´s mit diesem Tempo dahinfahren. Daher war ab und zu eine kleine Geschwindigkeitsübertretung notwendig.
Eine Attraktion in Cairns ist der Kuranda Nationalpark. Wir buchten die Kombination Fahrt nach Kuranda mit der Eisenbahn und Rückfahrt mit der Seilbahn. Der Zug fährt direkt von Cairns die 34 Kilometer in ca. 2 ½ Stunden nach Kuranda. Die Bahnlinie wurde unter großen Anstrengungen Ende des 19 Jahrhunderts  erbaut und windet sich vom Meeresniveau durch den Regenwald die Atherton Tablelands  über 40 Brücken und 15 Tunnel hoch. Arbeiten konnte man nur, wenn man eine eigene Schaufel und Spitzhacke vorweisen konnte. An besonders spektakulären Streckenabschnitten  fährt der Zug im Schritttempo, damit die Passagiere genügend Zeit für Fotos haben.





Eine Station mit einem 15 minütigen Stopp war der Barron´s Fall. Der Barron River stürzt hier 260 Meter in die Tiefe.  Da es nach über einem Monat wieder geregnet hatte war genügend Wasser für spektakuläre Bilder vorhanden. 

  

Mit der Skyrail ging es dann über die Baumkronen des Regenwaldes von Kuranda zurück auf Meeresniveau. An zwei Stationen wurde ein Zwischenstopp eingelegt, der erste bei den Barron Falls und der zweite direkt im Regenwald. Das Dach des Regenwaldes war bei der Gondelfahrt nur einige Meter unter uns und wir genossen diese traumhafte Vogelperspektive.

 
Ein Tipp für zukünftig Reisende: Einen Transfer zum Hotel mitbuchen, die Talstation der Skyrail liegt weit  außerhalb von Cairns.
Ein verfallenes Schloss in Australien! Der spanische Einwanderer Jose Paronella verwirklichte seinen Traum von einem Schloss. Er kam als mittelloser Einwanderer 1913 nach Australien und arbeitete als Zuckerrohrschnitter. Nach einigen Jahren erwarb er kleine wirtschaftlich nicht erfolgreiche  Farmen, die er aufbaute, sanierte und wieder verkaufte. Zu einem kleinen Wohlstand gekommen kehrte er 1924 nach Spanien zurück, heiratete ein Mädchen aus seinem Geburtsort. Die Hochzeitsreise durch Spanien widmete er der Besichtigung von Schlössern und versprach seiner Frau ihr ebenfalls ein Schloss in Australien zu bauen. Er fand am Mena Creek  den idealen Ort für sein Vorhaben. Der Wasserfall war für den Standort ausschlaggebend. Das Schloss wurde in den 30er Jahren des 20 Jhdt. fertiggestellt und war das erste Gebäude in Nordqueensland mit eigener Stromversorgung - gewonnen aus der Wasserkraft des Flusses.




Jose Paronella baute nicht nur ein Schloss er pflanzte auch diese Kauri Baumallee. Insgesamt waren 7500 tropische Pflanzen in dem Park beheimatet. Er vermarktete seinen Park gegen Gebühr an Besucher, welche hier picknicken, baden und Sport betreiben konnten. Es gab auch einen riesigen Ballsaal mit elektrischer Beleuchtung den er für Feste und Hochzeiten vermietete. Für die Hochzeitspaare ließ er denTunnel of Love, einen ca. 40 Meter langer Tunnel graben.


Heute sind die Reste des Schlosses ein Museum, welches auch nicht mehr im Besitz der Familie Paronella steht. Nach dem Tod von Jose Paronella und dem frühen Tod seines Sohnes, verkaufte die Enkelin den Besitz.
Palm Cove wo wir einige Tage verbrachten. Palm Cove ist ein reiner Badeort mit Promenade am Strand und vielen Restaurants, Hotels und Apartments. Es gibt aber auch noch Reste des Regenwaldes die bis an die Strandpromenade heranreichen. Die Strände in Australien sind naturbelassen also ohne Strandliegen und Sonnenschirme etc.. Dafür gibt es Beachparks mit Umkleidekabinen, Toiletten und Grillgelegenheiten. An manchen Strandabschnitten gibt es auch eine Baywatch.



Das Baden im Meer ist nicht ganz ungefährlich. Der Hinweis auf die Salzwasserkrokodile- „Salties“  ist im Norden Australien angebracht, ab November, bei heißem Wetter oder starken Regenfällen auch schon früher ist Quallensaison. Einige Quallenarten sind absolut tödlich. Es sind einige Strandabschnitte mit Netzen gesichert, welche aber zu dieser Zeit noch nicht gespannt waren. Trotzdem hatten wir ein etwas mulmiges Gefühl beim Baden im Meer.